Hallo,
Wie einige event wissen wohne ich ja keine 10Km entfernt von der Ramstein Air Base - und hier jährt sich am 28.08. zum 20. mal eine der größten Tragödien in der Geschichte der Bundesrepublik Deuschland
Ich war damals 4 Jahre alt und war mit meinem Vater und meiner Schwester auf einem ewas höher gelegenen Acker nahe unserem Dorf um die Flugvorführungen zu verfolgen. Das Jahr zuvor waren wir auch auf dem Flugplatz, allerdings war es dort meiner Mutter zu voll und auch bei den Flugvorführungen hatte sie kein gutes Gefühl, so dass wir 1988 (wie sich rausstellte glücklicherweise) nicht dort waren.
An das Unglück kann ich mich noch relativ gut erinnern, wir standen auf mehreren aufgetürmten Strohballen um bessere Sicht zu bekommen als plötzlich ein großer Feuerball am Himmel stand und anschließend dicker schwarzer Qualm vom Flugplatz kahm. Was genau da passiert war verstand ich damals zwar noch nicht so ganz, aber mein Vater meinte wir müssen jetzt schnell Nachhause. Abends waren dann die Nachrichten voll mit Beiträgen von dem Unglück - allerdings verstand ich das was dort passiert war immernochnicht so ganz...
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Nach offiziellen Angaben kahmen bei dem Unglück 70 Menschen (darunter auch die 3 Piloten) ums Leben und über 1000 erlitten teils schwehre und schwehrste Verbrennungen oder wurden von umherfliegenden Trümmerteilen verletzt - Gerüchten zur Folge soll die Zahl der Getöteten allerdings höher sein...
Eines der größten Probleme war wohl die Methode der Amerikaner die verletzten zu versorgen - sie wurden ohne jegliche Erstversorgung mit Pritschenwagen, (Transport)Hubschraubern, Bussen etc in umliegende Krankenhäuser gebracht...
Dazu ein Bericht aus Wikipedia:
ZitatAlles anzeigenDas Flugschauunglück, an das ein Gedenkstein in der Zufahrt zu Ramsteins Fliegerhorst erinnert, ging nicht zuletzt wegen vieler schwerwiegender Pannen in die Geschichte ein. Einerseits ließen die Amerikaner die vor der Wache aufgefahrenen Rettungskräfte nicht sofort auf den Flugplatz, andere, wie das THW aus Kaiserslautern, wurden gar nicht hinzugerufen, sondern mussten einsatzbereit auf ihrer Wache verbleiben. Durch mangelhafte Sofortversorgung starben deshalb mehrere Menschen oder erlitten bleibende Schäden. Injektionsnadeln der Deutschen passten nicht auf die Infusionen der Amerikaner und umgekehrt. Noch Stunden später irrten Personenbusse mit unterschiedlich schwer verletzten Personen z. B. durch Mannheim auf der Suche nach einer Klinik. Andererseits lernte man dort auch die Wichtigkeit von psychologischer Nachbetreuung der Opfer und Rettungskräfte; denn viele davon waren später traumatisiert, mehrere begingen Suizid.
Zeitverlauf:
Schon in den frühen Morgenstunden reisten Tausende von Flugtagbesuchern an. Die Gesamtzahl der Besucher zum Zeitpunkt des Unglücks wird auf 350.000 geschätzt.
15:40
Beginn der Flugvorführung der Frecce Tricolori
15:44
Bei der zweiten Flugfigur – dem durchstoßenen Herzen – kollidieren drei der beteiligten zehn Flugzeuge. Eines davon stürzt direkt vor der Zuschauermenge zu Boden.
15:45
schwerbewaffnete Militärpolizei drängen die Zuschauer (auch die, die helfen wollten und sich als "First Aid " zu erkennen gaben vom Unfallort ab.
15:46
Beginn der Löscharbeiten
15:48
Das erste amerikanische Rettungsfahrzeug trifft am Unglücksort ein
15:51
Der erste amerikanische Rettungshubschrauber trifft ein.
15:52
Ein zweiter amerikanischer Rettungshubschrauber trifft ein.
15:54
Der erste der beiden Rettungshubschrauber fliegt wieder ab. Die Löscharbeiten werden beendet.
16:10
Der Rettungshubschrauber Christoph 5 aus Ludwigshafen landet.
16:11
Der Rettungshubschrauber Christoph 16 aus Saarbrücken landet.
16:13
10 amerikanische und deutsche Rettungsfahrzeuge treffen ein.
16:28
Ca. 10–15 weitere Rettungsfahrzeuge treffen ein. Bis zu diesem Zeitpunkt sind acht Rettungshubschrauber (US, ADAC, SAR) an der Unglücksstelle.
16:33
Der erste Rettungshubschrauber der Rettungsflugwacht trifft ein
16:35
Der Notarzt eines Rettungshubschraubers über Funk:
Wir suchen ständig verbrannte Patienten, die uns von den Amerikanern aus der Hand gerissen werden und vollkommen unversorgt abtransportiert werden. Man hat uns gesagt, es wäre niemand mehr da.
16:40
Der erste Tieflader zum Abtransport von Toten fährt vor.
16:45
Ein zweiter Tieflader zum Transport von Toten trifft ein.
16:47
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Rettungsleitstelle in Kaiserslautern keine Angaben über das Ausmaß des Unglücks, wie aus dem Funkverkehr ersichtlich ist:
Ja, das ist das Problem. Wir wissen noch gar nicht, was da vorliegt, wie viele Verletzte und was da alles ist. Der Leitende Notarzt hat noch keine Rückmeldung gegeben. Er will sich erst ein Bild verschaffen.
17:00
Etwa um diese Uhrzeit treffen am Unglücksort mehrere Notärzte mit Rettungshubschraubern ein. Diese dazu später:
Bei dem Eintreffen etwa kurz nach 17:00 Uhr waren dort keine Verletzten mehr zu finden. Wir konnten sehen, dass die letzten Schwerverletzten in amerikanische Hubschrauber verladen wurden. Wir konnten noch einzelne Pritschenfahrzeuge sehen, auf denen Verletzte lagen, die abgefahren wurden. Nachdem es nicht gelang, einen Einsatzleiter bzw. einen Ansprechpartner zu finden […] haben wir uns auf eigene Initiative hin mit dem Rettungshubschrauber zum Johannis-Krankenhaus nach Landstuhl begeben. Auf mehrfaches Befragen verschiedener Einsatzkräfte, Sanitäter und Polizeibeamten konnte niemand einen Einsatzleiter nennen. Ich habe auch nach einem Leitenden Notarzt gefragt, um koordinierend in die Rettungsmaßnahme eingreifen zu können. Es gab keinen.
18:05
Ein an den Rettungsmaßnahmen beteiligter Rettungshubschrauber landet am amerikanischen Militärkrankenhaus in Landstuhl. Dazu der Notarzt später:
Wir haben dort eine Vielzahl von schwerst verbrannten, schwer verletzten Patienten, die völlig unversorgt waren, vorgefunden. […] Als ich in Landstuhl landete, lagen Schwerstverbrannte unversorgt teilweise auf Bretterbohlen, und keinerlei Ärzte waren vor Ort. Nachdem ich eine Verletzte versorgt und der Krankenschwester, die mit uns geflogen war, zur Überwachung gegeben hatte, bin ich noch 10 Minuten auf dem Hubschrauberlandeplatz des Militärkrankenhauses umhergelaufen und habe mehrere Verletzte versorgt und zu keinem Zeitpunkt einen amerikanischen Kollegen getroffen.
18:20
Abtransport der Leichen mit den beiden Tiefladern.
18:30
Am Klinikum in Ludwigshafen kommt ein Bus mit Verletzten an. Ein Professor des Klinikums dazu später:
In dem Bus befanden sich fünf Schwerstverletzte. Es war kein Arzt bei diesem Transport. Lediglich ein ortsunkundiger und des Deutschen nicht mächtiger Fahrer hatte offensichtlich eine Irrfahrt durch Ludwigshafen gemacht, bis er das Krankenhaus fand.
Es wurden nicht alle Verletzten mit Hubschraubern und oder Rettungswagen abtranportiert. Es herrschte ein absolutes Chaos und die Amerikaner transportierten Verletzte zum Teil auf offenen Pickup Fahrzeugen ab, die nicht auf speziellen Rettungswegen, sondern an den abwanderden Zuschauern vorbei fuhren. Es war ein schrecklicher Anblick, Menschen mit verkohlten Kleiderfetzen und herabhängender Haut, sich vor Schmerzen krümmend auf diesen Fahrzeugen zu sehen.
Bis heute hält sich eine Verschwöhrungstheorie die davon ausgeht dass das Unglück die Ursache einer Manipulation gewesen ist mit dem Ziel 2 der verunglückten Piloten zum schweigen zu bringen. Diese sollten nur wenige Tage danach im "Fall Ustica" aussagen. Neben den beiden werden noch mindestens 12 weitere Tote mit dem "Fall Ustica" in Verbindung gebracht... Näheres, sehr interessantes, zum Fall Ustica bitte --->hier weiterlesen.
Wer nun Interesse an weiteren Informationen hat sollte am besten mal auf den beiden folgenden privaten Webseiten weiterlesen:
Auf http://www.ramstein-1988.de/14101.html schildert ein Mann wie er das Unglück erlebt und mit schwersten Verbrennungen überlebt hat
und auf http://www.ramstein-airbase-katastrophe.de/ schildert ein damaliges Mitglied der Flugplatzfeuerwehr das erlebte...
An dieser Stelle möchte ich euch für Euer Interesse Danken! Auch wenn es mich eigentlich nicht direkt betrifft und ich damals noch zu jung war um es zu verstehen, bewegt es mich heute doch immer wieder umsomehr was damals unmittelbat vor meiner Haustüre passiert ist...
Den Toten zur Ehr, den Lebenden zur Lehr...!