Anfang des Jahres hatte ich Probleme mit der Lichtmaschine, das Lager machte Geräusche.
Also schaute ich beim Opelhändler, ob ein passendes Spenderauto auf dem Platz steht.
Es musste eine Lichtmaschine für Flachriemen sein, da der Beauty mit 1.6 i eine Servolenkung hat.
Der gute Mann vom Lager meinte, auf dem Platz müsste noch ein alter Kadett oder Vectra stehen,
ich sollte doch einfach mal schauen.
Ich war erstaunt, dort stand ein Kadett E in der Beauty-Ausstattung. Das Fahrzeug war nicht verschlossen.
Hier war alles noch vorhanden, sogar die Batterie war angeklemmt und der Motor war sehr sauber und trocken.
Der Wagen konnte noch nicht lange dort gestanden habe, war im Originalzustand und hatte erst 70.249 km gefahren.
Gleich wieder hin zum Lageristen. Er machte mir folgenden Vorschlag. Lichtmaschine für 20 Euro.
Ich sagte: Ich baue mir noch mehr Teile aus für 75 Euro.
Dann meinte er für 100 Euro könnte ich mir alles aus- und abbauen.
Es kommt noch besser.:
Der Kadett hatte TÜV bis 12/2010. Er gab mir rote Nummern und den Schlüssel. Der Motor sprang sofort an.
Nun hatte ich einen Beauty-Zwillingsbruder in Rembrandtsilber für 100 Euro.
Dies sind eigentlich Bilder für das „Hochglanzalbum“. Oder?
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Nun das traurige.
Dieser Kadett war ein Abwrackauto und musste bis zum 30. Juni 2010 verschrottet werden. Ich meinte: „Das kann ich auch.“
Also fuhr ich den Wagen nach Hause und fing an mir einen Schlachtplan zu machen. Die Liste wurde immer länger.
In ungefähr zwei Wochen sollte die Roh-Karosserie wieder auf dem Platz stehen.
Da ich den Kadett noch bewegen musste, habe ich die Achsen und Bremsen später ausgebaut.
Es blieb keine Schraube fest. Die Batterie und Kabel wurden herausgenommen, der Motor, das Getriebe und die Achswellen,
alles sollte aus dem Motorraum raus.
Weiter ging es mit der Innenausstattung.
Der Fahrersitz sollte ausgebaut werden, Tacho, Schalter, alles was sich bewegen ließ, wurde hier ebenfalls eingelagert. Schiebedach, Dachhimmel und die kompletten Türen.
Die Anhängerkupplung schraubte ich auch noch ab.
Anschließend die komplette Auspuffanlage und den Tank mit der Benzinpumpe.
Auf dem Platz habe ich dann noch die vorderen Federbeine, Querträger, den Bremskraftverstärker,
die Servolenkung, die Bremstrommeln und Radnaben/Radlager, sogar die Stoßdämpfer abgebaut.
Die Teile habe ich größtenteils gereinigt, in Kartons verpackt und anschließend beschriftet.
Nun ist mein Lager voll. Ein kompletter Kadett konserviert und eingekellert.
Der Kadett hatte schon einen Frontschaden, der leider nicht fachmännisch repariert wurde. Die Frontbleche wurden nicht sauber verschweißt,
sondern einfach zusammengebraten und nicht richtig vor Rost geschützt. Dies waren auch die einzigsten Roststellen an diesem Wagen.
Das Gute kommt immer zum Schluss:
Im Handschuhfach lagen die Bedienungsanleitung fürs Radio,
der Radiopass und die Bescheinigung von der letzten Abgasuntersuchung.
Im Fahrzeug fand ich 71 Cent unter der Rückbank und im Tank waren noch ca. 18 Liter Benzin.
Fazit:
Wirklich zu Schade für den Schrott. – Aber sehr viele Teile konnten noch gerettet werden.
Ohne Abwrackprämie wäre dieser Kadett noch ein paar Jahre älter geworden.