Der Lautsprecher

  • #1

    Hm. Diesen Thread möchte ich mal dem Lautsprecher widmen.


    Ich oute mich, dass ich eigentlich von Akustik keine Ahnung habe. Deshalb verstehe ich ehrlich gesehen gar nicht, wie ein Lautsprecher eigentlich funktioniert.


    Da ist eine Membran und ein Magnet und da kommt dann Strom drauf. Schwingungen irgendwie. Aber ich hab nie verstanden wie es genau geht. Schließlich hat ein Lied ja verschiedene Instrumente, Töne und auch Gesang, dass auch Parallel insofern geht mir eigentlich gar nicht ein, wie das eigentlich funktionieren kann.


    Gibts jemand hier, der mir das mal erklären kann?


    Jetzt möchte ich meinen Youngtimer mit Boxen ausrüsten und steh vorm Regal wie ein Idiot. Durchmesser krieg ich noch hin, aber ich hab da Compo-, Koax-, Neodym- und Dual-Cone Lautsprecher. Und irgendwo fühl ich mich grad recht wirklich verloren.


    Und wenn ich da wirklich durch wäre, weiß ich immer noch nicht, warum ich jetzt 20 Watt, 40 Watt, 60 oder 160 Watt brauche und warum ich wissen muß wieviel Ohm ich brauche.


    Ich will doch nur nen Super-Sound :( Kein Kennzeichenvibrieren. Nur schönen kristallklaren Klang mit super Bass. :cursing:

  • #2

    Ich kann es selber nun nicht so gut erklären, aber hier steht es beschrieben...

    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man Morgens davor steht und angst hat, es aufzuschliessen. Zitat: Walter Röhrl
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE mit LPG
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE
    1x Senator B CD 204PS/C30SE

  • #3

    Du hast mir doch nicht ernsthaft Wikipedia verlinkt. Das ist der Tiefpunkt meines Tages :(

  • #4

    Wenn du nicht lesen möchtest kannst es hier auch anschauen...... die Sendung mit Maus habe ich leider nicht gefunden zu dem Thema...


    Schau hier:

    Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man Morgens davor steht und angst hat, es aufzuschliessen. Zitat: Walter Röhrl
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE mit LPG
    1x Omega A Caravan 116PS/C20NE
    1x Senator B CD 204PS/C30SE

  • #5

    Mal ganz unabhängig vom Fahrzeug: idealerweise wählt man drei verschiedene Lautsprecher. Einen großen Tieftöner, einen kleinen Hochtöner, und einen dazwischen als Mitteltöner. Je tiefer die Frequenz, umso größer muss der Lautsprecher sein. Speziell im Kadett gibt es das "Problem", dass es vorne nur einen Einbauplatz für 10cm Lautsprecher gibt, und im Cabrio hinten nur 13cm, bei den anderen Karosserievarianten waren es ovale Lautsprecher. Aus diesem Grund gibt es Koaxiale Lautsprecher, die haben mehrere unterschiedlich große Membranen übereinander, um so den Frequenzverlauf einigermaßen abdecken zu können. Geht aber auf Kosten der Qualität, getrennte Lautsprecher sind immer besser.
    Die 10cm im Armaturenbrett sind eigentlich sowieso nur ein Witz, das würde für einen ordentlichen Hochtöner reichen, aber leider sind die Lautsprecher nach oben und nicht auf den Fahrer gerichtet. Deswegen werden fast sofort Doorboards empfohlen, also der Einbau von Lautsprechern in die Türpappen. Zusätzlich wurde mir ein Mini-Subwoofer für unter den Sitz empfohlen, weil anders die tiefen Frequenzen nicht ordentlich rübergebracht werden können. Zusätzlich auch noch ein Radio mit Frequenzweichen um die jeweiligen Lautsprecher nur mit dem zu befeuern, was sie optimal darstellen können.


    Mir war das alles zu viel Aufwand, deswegen habe ich mir Koax in 10 und 13cm geholt. Im direkten Vergleich mit den Werkslautsprechern im Corsa C (hinten 13cm, vorne 17cm plus Hochtöner) klingen sie eindeutig schlechter.


    Edit ist gerade in Arbeit:
    Neodym ist eine spezielle Art von Magneten, die auf weniger Raum mehr Magnetkraft entwickeln. Sind eben keine Kühlschrankmagnete, die man mit dem kleinen Finger abziehen kann. Ich habe mehrere Neodym-Magnete mit 1cm Durchmesser, die sind regelrecht gefährlich. Mit dabei waren Gefahrenhinweise zur Anwendung. Ich kann sie beiderseits von 3cm starkem Sperrholz ablegen und sie ziehen sich immer noch an.


    Ohm ist die Angabe der sog. Impedanz der Lautsprecher. Elektrik und so. Wichtig zu wissen ist nur: Impedanz von Lautsprecher und Radio/Verstärker müssen zusammenpassen.
    Eine zu geringe Impedanz bei Lautsprechern ist richtig böse.
    Was auf jeden Fall gehen sollte:
    Verstärker für 4 Ohm Lautsprecher, Lautsprecher 4 Ohm
    Verstärker für 4 Ohm Lautsprecher, Lautsprecher 8 Ohm mit Leistungsminderung
    Verstärker für 8 Ohm Lautsprecher, Lautsprecher 8 Ohm


    Es gibt Verstärker, die tolerant auf zu kleine Impedanzen reagieren, nämlich man merkt es gar nicht, und es gibt Verstärker, die sich schnell abschalten, wenn ein Lautsprecher mit einer zu kleinen Impedanz betrieben wird, meistens erst bei größeren Lautstärken.
    http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-5.html


    Da fließt für den Verstärker viel zu viel Strom, es entsteht viel Wärme, die Sicherung fliegt oder etwas anderes beginnt zu schmelzen. Eventuell ist der Verstärker schon bei der leisesten Lautsärke an seiner Leistungsgrenze.


    Die aktuelle Version seht ihr nur, wenn ihr diese Zeile mit "Edit beendet" seht.

    Grüße, Georg


    Corsa C 1.8 GSI
    Kadett E 1.6 Cabrio

    3 Mal editiert, zuletzt von Gorgeous188 ()

  • #6

    Super Georg. Das hilft mir schon mal weiter. Danke für die Mühe.


    Danke auch dir Juppe :-). (erst bringt er mir Wikipedia, jetzt einen Österreicher, was hab ich ihm getan :( )

  • #7

    Also, einen Lautsprecher gibt es eigentlich nicht, weil was spricht der da laut...? Überigens gibt es auch Leisesprecher.


    Genau gesagt heißt ein Lautsprecher elektroakustischer Wandler, ein Lautsprecher wandelt elektrische Signale in akustische um.


    Wie funktioniert das?
    Der Lautsprecher besteht aus einer Spule, gewickelt aus Kupferlackdraht, einer Pappmembrane (oft) und einem Dauermagneten.
    Die Spule sitzt zentriert in einem Luftspalt des Dauermageneten. Wenn man nun Strom durch die Spule fließen lässt entsteht ein Magnetfeld, abhängig von der Stromrichtung entsteht eine aniehende Kraft oder eine abstoßende Kraft zwischen dem Spulenmagnetfeld und dem statischen Magnetfeld des Dauermagneten. Diese Kraft bewegt die daran befestigte Membran. Diese schiebt die davor liegenden Luftmoleküle an und erzeugt eine Verdichtung, während die hinter der Membran durch den Sog eine Dekompression entsteht.
    Wenn nun die Spule mit einem modulierten Strom beaufschlagt wird, der den Tonfrequenzen entspricht, dann bewegt sich die Spule und damit die Membran. Diese erzeugt dann die Luftschwingungen und erzeugen eine sich ausbreitende Welle.
    Das Ohr fängt diese Folge von Luftverdichtung und Dekomperssion auf und wandelt im Gehirn dies in einen Ton wieder um.


    Nun hat das hörbare Spektrum einenen Bereich von vielleicht 50Hz-15KHz. Es gibt sogenannte Breitbandlautsprecher, die durch geeignete Maßnahmen einen großen Bereich des Spektrums abdecken, jedoch nur bedingt.
    Man kann sich vorstellen, daß ein großer Lautsprecher die Membran nur langsam bewegen kann, ein kleiner Lautprecher dagegen entsprechend schnell, weil die davor liegende Luftmasse auch entsprechend größer oder kleiner ist.
    Wenn man nun des gesamten Frequenzbereich gut darstellen will, braucht amn mindestens zwei Lautsprecher, einen großen (tiefe Töne) und einen kleinen (hohe Töne).
    Damit der Lautsprecher nun auch nur das an Frequenzen bekommt, was er verarbeiten kann, braucht man einen Frequenzweiche. Diese gibt es aktiv (elektronisch) und passiv meist für Auto und nur kleine Leistungen, weil mit steigender Leistung mehr und mehr verlustbehaftet.
    Will man nun den requenzbereich noch besser darstellen, teilt man das auf drei Lautsprecher oder sogar vier auf, damit bekommt ein Lautsprecher einen immer kleineren Arbeitsbereich zugeteilt und das entstehende Klangbild wir immer feiner.


    Wie unterscheiden sich nun Töne von Geige und Saxophon?
    Durch die Anzahl der Oberwellen, würde man diese alle rausfiltern bis auf die Grundwelle, würde man Kopfschmerzen bekommen, denn das Auge würde eine Geige sehen und man hört einen neutralen Sinuston, genauso wie beim Saxophon. Das Gehirn erwartet aber eine Geige oder Saxophon.
    Erst die Oberwellen formen den Klang eines Instrumentes und geben ihnen so den unverwechselbaren Klang.


    Nun wird es komplizierter,
    Lautsprecher ist nicht gleich Lautsprecher, der Wirkungsgrad ist stark differierend. Allen gemeinsam ist, daß dieser sehr gering ist. Dieser liegt zwischen 1-7%. Heißt, der Rest geht für die Wandlung drauf.
    200 elektrische Watt machen im günstigsten Fall 14 akustische Watt aus. Festivals wie Wacken o.ä. liefern 300-800 akustische Watt, brauchen aber zum Antrieb 20000 elektrische Watt.
    Wichtig ist die Steifigkeit der Membrane, denn wenn diese sich beim Antrieb bewegt und sich dabei in sich verdreht, dann wird der Ton verfälscht. Dies nennt man dann nichtlineare Verzerrungen.
    Wenn amn eine Lautsprecher ohne irgendwas drumrum betreibt, dann enststeht ein akustischer Kurzschluss, da die Luft vor dem lautsprecher an dessen Rand mit der Luft dahinter sich sofort vermischt und auslöscht. Daher braucht man für einen Lautsprecher eine Schallwand, die im Idealfall unendlich groß ist, um zu verhindern, daß sich die Luft von vorne und hinten vermischen. Praktisch geht das nicht, daher das Lautsprecherboxsytem, geschlossen oder als Bassreflex. Das hat dann was mit Laufzeiten (Stichwort Schallgeschindigkeit) zu tun.


    Der lauteste Ton, der mal erzeugt wurde war in der Wüste. Man musste dafür Betonfundamente bauen. Die Lautstärke lag bei 210dB. Der Krach war noch in über 200Km Entfernung zu hören. Mit Lautsprechern kann man auch Häuser abreißen. nennt sich dann Infraschall.


    Nun wird es noch komplexer,


    Das Zusammenspiel von Lautsprechern in einer Box braucht viele Parameter, wie Äqivalenzvolumen, mitschwingende Mediumsmassen, Korbresonanzfrequenz, Dämpfung des Gehäuses und vielss mehr. Dies wird so komplex, das man mit Differentialgleichungen rechnen muss.
    Aber nur dann klingt es auch ordentlich.
    Fürs Auto reicht aber schon Breitbandlautsprecher mit Frequenzweiche und hinten einen kleinen Subwoofer drin, das reicht für normale Autofahrer vollkommen aus.

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