"Commo" 25S alias Commodore C Bj. 1980

  • #1

    Hey Leute,


    da ich ja im November letzten Jahres meinen V6 verkauft habe mit der Absicht mir etwas älteres mit Heckantrieb zu besorgen, so habe ich heute mal etwas Zeit und Lust euch mein neues Gefährt vorzustellen.


    Schon bevor der Kadett-E vom Hof war hatte ich mich auf die Findungsphase begeben. Was sollte es zukünftig werden?
    Fest stand auf jeden Fall er muss Heckantrieb haben und am besten sollte es eine Limousine werden.
    Früher (vor meinem Kadett-D) hatte ich die C-Limo ins Auge gefasst, aber jetzt sollte es etwas anderes werden.


    Ins Auge fielen mir Rekord E1 und Commodore C, da es den Rekord aber nur mit 4-Zylinder gab, so rückte der "Commo" mit seinem Reihen-Sechs-Zylinder in den Vordergrund.
    Nun ging die Suche los, was aber zunächst nicht so einfach werden sollte da der Commodore ja nur circa 80.000 mal gebaut wurde und ich nicht unbedingt ein Restaurations-Projekt an Land ziehen wollte.
    Originale ungeschweißte Modelle scheinen rar zu sein.


    Doch bereits im November hatte ich ein Modell hinter Hamburg entdeckt. Als der Kadett dann verkauft war habe ich den Besitzer sofort kontaktiert.
    Das Fahrzeug war zu dem Zeitpunkt wie folgt inseriert:


    Opel Commodore C mit der EZ 29.10.1980
    Limousine 4-Türer
    3. Hand mit rund 103tkm auf der Uhr.
    H-Kennzeichen wurde am 04.11.2010 vom Autohaus Meyer in Lübeck durchgeführt.


    Der Opel wurde in einem wunderschönen hellen Grün-Metallic (Opalgrün) ausgeliefert, welches in Verbindung mit der beigen Berlina Velourausstattung perfekt harmoniert.
    Der 1919 geborene Erstbesitzer orderte damals ein 4-Gang Schaltgetriebe mit Overdrive (Overdrive = es wird elektrisch per Lenkstockhebel der 5te Gang zugeschaltet)


    Zur Sonderausstattung zählten:
    - Hilfskraftlenkung ( Servo)
    - Nebelschlußleuchte
    - Schloss am Ablagekasten Armaturentafel
    - Türtaschen an Fahrer- und Beifahrerseite
    - Höhenverstellbarer Sitz fahrerseitig
    - Alufelgen 6J x 14
    - 4-Speichenlenkrad
    - 2-Seitliche Zierstreifen
    - Kopfstützen
    - Drezahlmesser


    Diese Daten stammen aus der originalen Rechnung, die es selbstverständlich dazu gab.
    Neupreis damals 22.141 DM :)


    Im Mai 2008 bei 83.000 KM erhielt der Commo folgende "Inspektion" :
    - Öl + Filterwechsel
    - neue Bremsflüssigkeit
    - Hohlraumversiegelung ( FLUID FILM)
    - Bremsen überholt
    - 4 neue Reifen


    März 2009 bei 85.400 KM:
    - Tank gereinigt
    - Benzin- und Entlüftungsleitungen neu
    - Benzinpumpe neu
    - Kupplung eingestellt


    November 2010 bei 89.200 KM:
    - Oldtimerabnahme (H-Kennzeichen)
    - Reifen ersetzen und wuchten


    September 2011 bei 91.700 KM:
    - Zündkerzen neu
    - Öl + Filter neu
    - Luftfilter neu
    - Ventildeckeldichtung neu
    - Ventildeckel lackiert


    November 2011:
    - Schmutzfänger vorne + hinten neu


    April 2012:
    - Batterie neu


    September 2015 bei 102.000 KM:
    - Zündkerzen neu
    - Zündkontaktsatz neu
    - Öl + Filer neu
    - Auspuff geschweißt


    Die ganzen Rechnungen und TÜV-Unterlagen lagen vor und gab es auch beim Kauf dazu.


    Folgende Bilder standen in der Anzeige drin:





    Klang alles wunderbar, der ältere Herr war sehr nett und aufgeschlossen und hat mir alles zu dem Fahrzeug erzählt was ich wissen wollte.
    Leider kippte zu dem Zeitpunkt schon das Wetter, es schneite und überall lag Salz auf der Straße, so dass ich eigentlich damit abgeschlossen hatte, dass ich mich erst im Frühjahr auf den Weg mache (falls er dann noch da wäre).
    Klar hätte ich mir auch nen Trailer schnappen können, aber wieder einen Fahrer mit Zugfahrzeug und Zeit zu finden, über 500km (eine Strecke) dort hoch zu eiern und nicht zu wissen ob man das Fahrzeug nimmt?
    Bei Schnee und Glätte dann den ganzen Weg zurück?


    Naja, aber was soll ich sagen. Als Anfang Dezember das Wetter plötzlich wieder Frühlingshaft wurde (Temp > 15°C) ergab sich wohl die letzte Chance in dem Jahr ;)
    Schnell hatte er mir auf meinen Wunsch hin noch Fotos sämtlicher Ecken und Kanten geschossen und zugeschickt, wofür ich sehr dankbar war, und schon stand mein Endschluss fest.
    Den muss ich live sehen! Hier die Beweise für eine 1a rostfreie Substanz:











    Am 6. Dezember ging es mit meinem Vater dann früh am Nikolaustag los.
    Angekommen überzeugte der Wagen wie die Bilder schon im Vorfeld vermuten ließen mit einem sehr gepflegten Zustand.
    Der Verkäufer war sehr nett, am Wagen funktionierte alles und nachdem bei der Probefahrt auch nichts Negatives auffiel und man sich über den Preis auch schnell einig wurde, so nahm ich ihn freude-strahlend mit.
    Zuhause angekommen habe ich ihn erstmal in der Halle geparkt und abgemeldet.


    Auch auf der Bühne zeigten sich nur kleine Mängel die es zu beheben galt.
    Doch erstmal lies ich ein Wertgutachten machen, mit dem ich dann wieder zur OCC ging, wo ich auch schon meinen Kadett-D versichert habe.
    Das Angebot war wieder sehr zufriedenstellend, so dass ich ihn wohl Ende März damit anmelden werde.


    Gedacht ist der Wagen um bei schönem Wetter ein wenig durch die Gegend zu cruisen. Es hat sich nach der gediegenen Heimfahrt von hinter Hamburg auch gezeigt, dass das genau seine Stärke ist.
    Ein schönes Schlachtschiff mit klasse Sofa-Flair ^^ Fast wie bei Oma.
    Ganz original sollte er aber nicht bleiben, wenigstens Felgen und Fahrwerk, dazu hab ich mir auch erstmal einen Nachdruck von der Reparatur-Anleitung besorgt. Der Commo ist halt Neuland.


    Bei der Wahl der Felgen sollte es etwas Dezentes sein und recht original aussehen. Geworden sind es 16 Zoll aus dem Regal von BMW.
    Mir gefällt der Vergleich zum Design der originalen 14 Zöller, sieht recht ähnlich aus.
    Die genauen Maße sind 7,5x16 ET20 mit einem Lochkreis von 5x120. Noch ein paar Zentrierringe besorgt und mal Probe gesteckt.
    Passt doch schonmal super, Abdeckung sollte ausreichend sein, steht nichts über, denn an die Karosse wollte ich nicht ran, die bleibt schön unangetastet.









    Ich denke das war der einfachere Part. Nun sollte es ans Fahrwerk gehen, aber was nimmt man da bzw. was gibt es überhaupt?
    Der Commodore C ist nicht grad das Tuning-Modell gewesen, sprich eigentlich gibt es hier so gut wie nichts.
    Lediglich K.A.W fertigt bereits seit vielen Jahren als einziger Hersteller Federn für diesen.
    Da der Wagen nicht sehr tief werden soll, nur ein klein Wenig damit die Optik noch etwas besser passt so habe ich mir 55/35mm Federn bestellt.


    Dazu gabs dann noch Sachs Super Touring Öldruckdämpfer und neue Staubkappen, sowie Federwegsbegrenzer.



    Hier noch der Zustand der Vorderachse mit Originalfahrwerk und kurz darauf ohne ^^






    Der Längenunterschied zwischen den 55er und den Originalfedern ist schon erstaunlich.
    Hatte erst bedenken, ob die mit ungekürzten Dämpfern genug Vorspannung haben.



    Als ich dann aber die Federspanner zusammenziehen musste, damit ich das Domlager überhaupt drauf bekomme, war ich erleichtert.
    Sitzen schön straff und haben genug Vorspannung, also keine Sorge.



    Beim Zusammenbau kamen gleich noch neue Bremsbeläge rein und schon war ich mit der Vorderachse durch, somit konnte es nun an die Hinterachse gehen.
    Zunächst wieder der Vergleich der Federn.
    Wie man sieht ist der Unterschied an der HA nicht so groß wie vorn.



    Da unerwarteterweise die Vorspannung hinten nicht sehr groß ist bzw. im ausgefederten / unbelasteten Zustand kaum da ist und er mir persönlich sowieso zu tief war im Vergleich zur VA, so musste hier was passieren.
    Abhilfe sollten laut KAW und diversen anderen Foren im Netz Unterlagen von Mercedes bringen, also gesucht, bestellt und verglichen.
    Sind 23mm hohe Gummis von der Vorderachse eines Mercedes Benz W126.


    Original hab ich an der HA oben und unten folgende Federunterlagen bzw. Federgummis verbaut.




    Der untere ist zwar nur wenige Millimeter dick, kann aber nicht einfach ersetzt werden, da dieser einen Anschlag hat wodurch die Feder unten zentriert wird bzw. geführt ist.
    Da der obere Gummit aber flach ist, genauso wie der von Mercedes so eignet sich dieser eher um hier die Höhe anzupassen.
    Also mal geschaut ob man den Mercedes Gummi einfach drunter legen kann und siehe da der Originale passt fast "in" den Mercedes Gummi rein.
    Zunächst habe ich also einfach die Spiralen im Mercedes Gummi entfernt und schon geht der Originale Gummi saugend rein.
    Sitzt wie angegossen.




    Jetzt hat man aber noch das Problem, das der Mercedes Gummi durch den Rand etwas größer im Durchmesser ist und nicht am Längsträger in die Aussparung geht.
    Also fix mitm Schleifbock eine Fase dran gesetzt, so dass er perfekt reinpasst.



    Dann mal alles montiert und bin sehr zufrieden.
    Der Mercedes Gummi ist durch den Außenrand und die Fase zentriert und kann nicht verrutschen.
    Auch der originale Gummi sitzt bündig im Mercedes Gummi und kann zum einen durch den hohen Rand dessen außen nicht verrutschen und ist innen noch zusätzlich durch die originale Metallaufnahme zentriert.



    Ich bin sehr zufrieden, vorallem was die Höhe nun an der Hinterachse angeht.
    Steht jetzt besser da und harmoniert nun mit der Vorderachse. Sieht nicht mehr so sehr nach Hängearsch aus.
    Und da ich mir die Unterlagen im Zubehör gekauft habe waren Sie auch nicht wirklich teuer. Bei Mercedes wollten Sie mehr als das doppelte.


    In der Zwischenzeit hatte ich mir auch paar Reifen bestellt gehabt. Es sind Falken ZIEX ZE914 in der Größe 205/50R16.
    Die sollten komfortabel laufen und decken sich somit auch mit dem original Abrollumfang.
    Reifen aufgezogen, Felgen angeschraubt mit neuen Radmuttern vom Astra J und Fahrzeug abgelassen.
    So wird er erstmal bleiben, die Räder stehen gut drin, kein Handlungsbedarf. Bin auf die erste Probefahrt gespannt.





    Wars das jetzt? Nicht ganz, ich hatte ja was von kleinen Mängeln geschrieben. Die mussten ja auch noch in Angriff genommen werden.
    Und wenn man einmal dabei ist, dann macht man gleich provisorisch ein Bisschen mehr, kann ja nicht schaden.
    Also fix Teile bestellt, die da wären:


    - 15W-40 Motoröl von Mannol (für die alten Graugußmotoren sollte man lieber kein synthetisches Öl nehmen)
    - Ölfilter und Ablassschraube
    - Kühlerfrostschutzmittel von Mannol
    - Original Opel Getriebeöl inkl. Getriebedichtung
    - Original Opel Hinterachsdifferentialöl inkl. Differentialdichtung
    - SKF Wasserpumpe (die leckte etwas wenn der Motor kalt war)
    - zwei neue Keilriemen von Gates für LiMa und Servo
    - sowie paar neue M7-Schrauben für WaPu etc



    Dann gings auch schon los, Kühlwasser ablassen und Wasserkühler ausbauen.




    Als nächstes dann den Lüfter demontieren, damit man an die Wasserpumpe kommt.




    Und schon ist er draußen der Übeltäter Nummer eins.





    In umgekehrter Reihenfolge dann wieder alles eingebaut. Ach ich sag euch, ist das herrlich in dem Motorraum zu schrauben.
    Das Platzangebot ist einfach riesig, nichts eng, man kommt überall schön ran und total simpel gebaut.





    Nachdem Kühlwasser (hier gehen sage und schreibe 9,8 Liter rein!) und anschließend Motoröl gewechselt waren ging es an die weiteren Flüssigkeiten.
    Zunächst einmal das Getriebeöl abgelassen und die Dichtung ersetzt, die hat leicht geschwitzt. Das Öl sah eigentlich noch echt gut aus. Keine Ahnung ob das noch die Erstfüllung war.




    Und zu guter Letzt dann auch noch das Hinterachsöl tauschen.
    Hier wiederum muss ich sagen, dass war bestimmt noch das erste Öl. Auch wenn es heißt Getriebe und Diff sind geschlossene Systeme und diese wären mit einer lebenslangen Füllung versehen, so sag ich hier wars nötig.
    Zum einen sah das Öl schon sehr dunkel aus und zum anderen hatten sich unten im Gehäuse auch etwas dickere Rückstände abgesetzt.
    Zwar keine Späne oder so aber nach 36 Jahren kann man das Öl auch schonmal wechseln, zumal so eine Füllung keine 20€ kostet.




    Nur aus reiner Neugierde nochmal den Luftfilter abgenommen und den Vergaser begutachtet, aber davon hab ich keine Ahnung und lass lieber die Finger davon, vorallem wenn er so gut läuft :P





    Somit bin ich nun doch langsam am Ende angekommen und freue mich auf die bevorstehende Saison :)
    Nochmal ein paar Bilder zum Schluss vom Allgemein-Zustand und von der schicken Innenausstattung.









    Im Verlaufe des Jahres folgt dann noch eine Anhängekupplung die schon bereit liegt und vermutlich werde ich je nach dem was mein Dekra-Prüfer sagt noch eine Edelstahl-Abgasanlage in Chemnitz in Auftrag geben.
    Das solls dann aber auch gewesen sein, was ich am Commodore machen möchte.


    Also denn, ich freu mich schon.
    LG Martin

    Kraft kommt von Kraftstoff! :bier:

  • #2

    schönes Ding, das einzige was mich stören würde, wäre der Vergaser. Ich hatte auch schon mal über einen Monza nach gedacht, Einspritzung wäre jedoch Bedingung gewesen. In 10 Jahren weiß doch keiner mehr, was ein Vergaser ist. Einspritzung könnte man auf freiprogrammierbar umbauen, solle es keine Ersatzteile mehr geben.


    http://www.My-Car.info

    alle Public-Race Termine

  • #3

    Moin moin


    Sehr schönes Auto , gefällt mir richtig gut .


    Solltest du noch Blechteile Brauchen sag bescheid , haben paar Rekord e E1 geschlachtet vor paar Jahre


    AHK Habe ich auch noch Liegen

  • #7

    Andy601: ich denke Jemanden zu finden der sich mit Vergasern auskennt wird nicht so das Problem sein, es gibt so viele Automarken und Modelle die noch mit Vergasern unterwegs sind die auch weit älter sind als der Commodore, eher werden es die Ersatzteile werden und da kann man ja auf Weber umbauen, da sollte es noch genug geben. ;)


    @Heidegeist16V: danke fürs Angebot, bisher steht er absolut rostfrei da, hoffe so schnell werde ich da nichts brauchen ^^


    MER-K91: der sieht natürlich sehr lecker aus, aber so tief wollte ich meinen nicht legen. was hast denn für nen Fahrwerk drin?


    v8-rekord: das sind Felgen vom 7er BMW, sollten Styling 15 sein.

    Kraft kommt von Kraftstoff! :bier:

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