So hallo,
wie im Titel ersichlich ist geht es hier um meinen Zweitwagen/Schoenwetterfahrzeug.
Den hatte ich mir im zarten Alter von 19 gekauft - als "Wessi" damals schon ungewoehnlich
(Inzwischen sieht man hier ja mehr von den Teiles als in der ehem. DDR)
Ich habe damals als Schueler angefangen 2 raedrige Zweitakter zu frisieren und mit 17 das Ganze ein wenig
professioneller betrieben (mit angemeldetem Gewerbe und dem Verkauf von Teilen online)
Damit meine ich uebrigens die klassischen Marken wie Kreidler, Sachs/Hercules, Zuendapp, Simson ect.
Natuerlich bin ich privat auch nur von mir aufgebaute Maschinen gefahren, aber mit 19 und dem grossen FS
in der Tasche brauchte ich auch mal n eigenes Fahrzeug um erstens auch mal weitere Strecken zuruecklegen
zu koennen (fahr mal 70h nonstop in den Urlaub nach Kroatien mit nem 50er - ist n guter Belastungstest -
allerdings auch fuer das eigene Sitzfleisch), ausserdem faehrt ja irgendwann der halbe Freundeskreis Auto.
Mein erster Gedanke war n Leichenwagen, hatte mir auch 2 angesehen, das eine war n Heckflossen Daimler,
das zweite ein (ich glaube) Opel Rekord C - beide waren aber ziemlich durch und ausserdem waren meine Eltern
(ich wohnte ja noch zuhause) nicht ganz damit einverstanden.
Ich wollte nen moeglichst grossen Kombi in dem man auch mal schlafen und n paar Mopeds verstauen konnte,
den natuerlich mit Aufklebern verzieren um damit zu den groesseren Treffen zu fahren um ein paar Kunden zu werben.
Es musste was ausgefallenes sein soviel war klar - alltagstauglichkeit war mir relativ egal, da ich damals ja noch "n paar"
Mopeds hatte um von A nach B zu kommen (selbstverstaendlich waren diese alle komplett StVO konform ^).
Dann kam dir der Gedanke nen Zweitakter zu holen, ich hielt also Ausschau nach einem alten DKW Lieferwagen
und dergleichen - als mein Vater meinte "kauf dir nen Trabi".
Gute Idee.
Was er im Scherz gesagt hatte frass sich ziemlich schnell in den Kopf, ein Trabi musste her.
Meine Eltern waren heillos entsetzt, galt doch ein Trabi (in unserem Kuhdorf) als Zeichen von "Kein Geld,
keine Ambitionen" - war mir egal.
Ich hatte ca 6000EUR auf der hohen Kante, habe mir dann im Sommer 04 den Trabi in ebay fuer glatt 800 gekauft
und beim Telefonat mit dem Verkaufer festgestellt dass dessen Onkel eine Mitsubishi Werkstatt mit Lackierkabine besass.
Ist ja jetzt eigentlich klar was folgte oder?
Richtig, es wurde erstmal lackiert, vom biederen Papyrusweiss (dreckiges weiss) mit gruenem Dach in
Le-Mans Metallic-Blau mit 1x Perlmutt zwischen Klarlack um einen FlipFlop Effekt nachzuahmen.
Die konnten dort kein FlipFlop lackieren, heute bin ich froh drum - daher der Umweg ueber das Perlmutt.
Die Farbe ist uebrigens ne BMW-Farbe und daher auch heute noch nachzumischen, dazu spaeter mehr.
Der Wagen wurde komplett auseinandergebaut und Lackiert, allerdings erst nachdem ich eine stattliche Anzahlung
dagelassen hatte - die kamen nicht wirklich klar darauf dass jemand fuer den Wagen "so viel" bezahlt hatte
und ihn dann fuer etwas ueber 2000 lackieren lassen wollte.
Dann musste natuerlich ein Heckspoiler drauf, ich weiss bis heute nicht genau von welchem (ich denke) Mitsubishi Modell
der eigentlich stammt, ausserdem bekam er einen Umbau auf 13 polige Anhaengerkupplung (hab ich bis heute kein einziges
Mal benutzt), dazu eine Sitzheizung von Mitsubishi und die Frontmaske mit Nebel- und Zusatzscheinwerfern,
Engelmann Spiegel (tropfenfoermig) und zum Schluss via Aufklebern noch die sog. Shelby Streifen.
Technik wurde ueberholt, damals knapp 36.000 km auf der Uhr der Gute.
Ich wurde uebrigens andauernd mit der Kiste angehalten, komischerweise interessierte es bis heute niemanden ob
Spoiler und Lampentrager eingetragen sind, wirken also ziemlich stimmig.
Ich habe den Wagen bis Sommer 06 besessen und dann verkauft - mit sattem "Verlust" uebrigens.
Ich wollte dann n "richtiges Auto" - man ist halt ziemlich dumm wenn man jung ist.
Ich hatte den Originalmotor zu der Zeit ausgebaut und im Keller meiner Eltern eingelagert, kurz darauf bin
ich daheim ausgezogen.
Eigentlich koennte die Geschichte hier enden...
Ende Teil 1