Kadett D 400 Prototyp

  • #12

    Den 400'er Motor erkennt man am 2,4 Liter CIH Motorblock gepaart mit einem im Gegensatz zum Serienmotor aus Aluminium gefertigten 16V Querstromzylinderkopf.
    Es handelt sich hierbei um einen klassischen Saugmotor, der in der Serienausstattung mit einer Bosch-LE-Jetronic Einspritzanlage ausgestattet ist, 144 PS leistet und 210 Nm Drehmoment abgibt.
    Wie viele 400'er Motoren gebaut wurden ist nicht mehr genau nachvollziehbar. Diese Motoren wurden von Opel in drei Ausbaustufen angeboten, wobei die letzte sogenannte Phase III knapp 280 PS leistete und mit Weber Vergasern befeuert wurde. Darüber hinaus haben sich auch noch weitere Tuner an diesem Motor ausgetobt und Leistungen jenseits der 300 PS Marke mobilisiert. Wohl gemerkt alles ohne Turbo und meistens rein mechanisch... gutes klassisches Motorentuning alter Schule :thumbup:

  • #13

    Der Kopf war von Cosworth, die Stufe 3 gab es nur im Manta 400, Ascona hatte nur 1 und 2. Soweit mir bekannt, löste Opel mit dem Manta 400 den Ascona 400 in der Saison 1983 ab, der Manta selbst wurde in der Saison 1987 (nach Ende der Gruppe B 1986) durch den Kadett E ersetzt.


    Grüße

  • #14

    Ich gehe mal davon, dass Opel damals einfach zu viele Zuliefererteile geordert hatte und diese nach Einstellung der Ascona B Produktion anderweitig los werden wollte. Aufgrund des neu eingeführten OHC-Quermotorbaukastens für Kadett D und Ascona C blieb als Plattform für den Längsmotor nur noch die Manta Karosserie übrig. Der Rekord wie auch der Senator waren für diesen Motor schon alleine des Images wegen ungeeignet und für einen Rallyeeinsatz keine Alternative.
    Zudem hatten sich die Voraussetzungen für die Homologation in der neuen Gruppe B für die Zulassung im Reglement von 400 auf 200 zugelassene Straßenfahrzeuge reduziert.


    Aber dass sind auch nur meine Vermutungen. Vielleicht kann ja von Euch zu meinen Gedanken jemand fundiertere Aussagen abgeben.
    Mein Kumpel ist Anfang der 90'er durch gezieltes Suchen über Umwege an seinen Motor gekommen und hat diesen damals in den GT verpflanzt. Der Motor hat mit dem leichtfüssigen GT leichtes Spiel und geht mördermäßig ab... das Drehmoment lässt in wirklich allen Gängen die Räder durchdrehen wenn man es denn drauf anlegt.

  • #15

    der Manta 400 war die Weiterentwicklung des Ascona 400, mehr Leistung, weniger Gewicht durch Verwendung moderner Werkstoffe.


    Rückblickend waren die Gruppe B Fahrzeuge für mich die beeindruckendsten, die der Rallyesport je zu bieten hatte, alleine der Sound....


    Andererseits waren sie wohl zu damaligen Zeit einfach zu schnell und zu stark für Wettbewerbe unter Rallyebedingungen, wie die schweren Unfälle insb. der Saison 1986 belegen. Das Unglück von Marc Surer bei der Hessen´86, bei dem sein Co. Michael Wyder verbrannte und Surer nur mit riesen Glück im Unglück überlebte, habe ich selbst mit erlebt.


    Grüße

  • #16

    Dem kann ich nur beipflichten. Aber ich teile nicht die Annahme, dass der Manta' die Weiterentwicklung des Ascona 400 war. Denn beide Fahrzeuge teilen sich die selbe Plattform und sind technisch betrachtet nahezu identisch.
    Zweifelsfrei hätte Opel alle im Manta B zum Tragen kommenden Modifikationen auch ohne weiteres dem nun durch den Ascona C abgelösten Ascona B 400 zukommen lassen können. Jedoch hätte dies der Modellstrategie zuwider gesprochen, neue Technologien in bereits eingestellten Fahrzeugen zum Einsatz zu bringen. Schließlich waren und sind die Einsätze der Rallyefahrzeuge ein Imageträger und sollen überdies den Absatz an modellspezifischen Fahrzeugen mit ankurbeln.

  • #17

    Nicht alles ist so ganz stimmig ;) "Zu viele Zuliefererteile" waren es nicht ;) Schlichtweg sieht die Wahrheit recht nüchtern aus. Opel hatte von GM ein klares Verbot, für die Teilnahme am Rallyesport ausgesprochen bekommen. Deswegen wurde dies mit dem "Opel Euro Team" umgangen. Hier waren aber trotzdem die Kosten klein zu halten. Die Achsen / Bremsen und Co wurden von größeren Serienmodellen übernommen. Deswegen haben die 400er auch alle 5 Loch. Der 2,4l Motor ist im Grunde nur ein aufgebohrter 2l mit einer speziell angefertigten Kurbelwelle. Es gehen auch andere KW, die dann auch im Omega / Frontera verbaut wurden aber die sind etwas anders aufgebaut - Thema Schwingungen / Gegengewichte / Material. Der 16V Querstromkopf ist im Grunde nur eine Weiterentwicklung des schon vorhandenen Querstromkopf vom Kadett-C (Gruppe 4) Der wurde aus England bezogen.
    Am Ende der Hecktrieblerära, wo klar war dass nur noch Allradfahrzeuge im Rallyesport siegfähig sind, gab es den Kadett-D 400 - aber rein zu Testzwecken. Schaut auch hierzu mal das Herstellungsjahr an. Da war bereits klar, das der D bald gegen den E ausgetauscht wird. Auch waren die finanziellen Mittel immer noch arg begrenzt. Deswegen war eine Teilnahme an der Gruppe-B Meisterschaft nie geplant. Der E sollte an der abgespeckten Gruppe-S antreten. Dafür war der D 400 als "Entwicklungsträger" geschaffen worden.


    Zum Thema " wie erkenne ich einen echten 400er". Nie am Ventildeckel. Da gibt es gute Nachbauten. Achte mal auf die Rückseite des Kopfs / hinter dem 4. Zylinder. Hier ist bei Nachbauten eine Platte aufgeschraubt oder angeschweißt. Die schließt den abgeschnittenen 6 Zylinderkopf.


    Thomas

    Wenn Du den Baum siehst, in den Du reinfährst, hast Du untersteuern. Wenn Du ihn nur hörst, hast Du übersteuern.
    (W. Röhrl)


    siehe auch: http://www.Rallye-Team-Schmitt.de.tl

  • #18

    Hallo Thomas,
    danke für Deine Ausführungen zum Thema Rallye Einsatz dieser Fahrzeuge.
    Das mit den abgesägten Sechszylinderköpfen ist mir bekannt, irgendwie muss die klaffende Öffnung im Kopf ja wieder verschlossen werden. Habe so einen gestutzten Sechsender selbst schon auf einem Treffen gesehen, dort war die Öffnung verschweißt. Aber es war wirklich gut gemacht und für nicht geschulte Augen kaum kaum zu erkennen.
    Dass der Kopf aus England kommt ist unbestreitbar zutreffend, aber ist es zutreffend, dass dieser von der Firma Cosworth gefertigt wurde?

  • #19

    Joup, der 400er Kopf stammt ursprünglich von Cosworth.


    Auch wenn viele die Omega Köpfe abschneiden und verschließen, richtig "können" tun das nur wenige. Hier wird leider viel Schindluder dabei getrieben und teuer verkauft. Hier kommt es auf viele Kleinigkeiten an, die im Kopf gemacht werden müssen. Selbst namenhafte Opel Tuner haben sich daran schon versucht. Da wird viel versprochen und sind letztendlich mit ausgeliefertem und teuer verkauftem Schrott besch... worden.


    Damit ein jeder mal sehen kann, wovon wir hier reden. Anhängend 2 Filmchen von einem Freund. Er hatte sich einen Ascona 400 nachgebaut aber alles was möglich war, techn. in die Neuzeit versetzt:

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    Trotz langer Getriebeübersetzung, damit für diese Veranstaltung noch die Vmax stimmt, geht das dann so vorwärts:

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    Thomas

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